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Wirtschaftslexikon
Ausgabe 2017
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Globalisierung

Trend zur internationalen Ausdehnung wirtschaftlicher Aktivitäten mit der Wirkung, dass Banken und Nichtbanken zunehmend grenzüberschreitende Waren-, Dienstleistungs- oder Kapitaltransaktionen rund um die Uhr vornehmen und die Internationalisierung der Produktion vorantreiben. Diese Entwicklung wird insbes. durch Fortschritte in der Kommunikation-, Informations- und Transporttechnik forciert. Zum einen werden damit landesspezifisch divergierende Angebots- und Nachfragestrukturen sowie ggf. bestehende Preisdifferenzen ersichtlich, die vormals unerkannt blieben. Derartige Informationen sind eine erste Voraussetzung für die Erschließung neuer Beschaffungs- und Absatzmärkte. Eine weitere Voraussetzung sind die im Zeitverlauf gesunkenen Transaktionskosten und -zeiten. Im Finanzsektor haben die genannten Rahmenbedingungen dazu beigetragen, neue weltweit genutzte Finanzierungsinstrumente hervorzubringen. So stellen Finanzswaps eine Finanzinnovation dar, die ursprünglich v.a. Arbitragegeschäften diente. Insbes. Währungsswaps, veranlaßt durch Wechselkursdifferenzen, haben das Ausmass internationaler Kapitalbewegungen erhöht und das Netz globaler Finanzbeziehungen weiter verdichtet. Im Warengeschäft zeigen sich analoge Entwicklungen. Bessere Informationen über weltweite Angebots- und Nachfrageverhältnisse führen in Verbindung mit schnelleren und billigeren Transportmöglichkeiten zu verstärktem Außenhandel. Schließlich wird auch die globale Inanspruchnahme bestimmter Dienstleistungen (z.B. von Versicherungen, Banken, Reiseunternehmen) durch diese Rahmenbedingungen gefördert. Von besonderer Bedeutung sind die verschiedenen Erscheinungsformen der internationalen Produktion (Multinationale Unternehmen), die erheblich stärker gewachsen sind als die im Vergleich zum Sozialprodukt auch deutlich gestiegenen sonstigen internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Die zunehmende Globalisierung hat die Abhängigkeiten der Volkswirtschaften deutlich erhöht und die Autonomie der nationalen Wirtschaftspolitik vermindert. Auf der anderen Seite sind die Vorteile aus der gestiegenen internationalen Arbeitsteilung zu nennen. Literatur: Donges, J.B., Freytag, A. (1998)

Bez. f. d. (Tendenz der) Zunahme weltweiter Aktivitäten und Verflechtungen auf den Gebieten der Ökonomie, der Informations-, Kommunikations- und Transporttechnik, aber auch der Ökologie, Kultur und Politik. Unternehmen agieren vermehrt grenzüberschreitend (global) und verschaffen sich dadurch Wettbewerbsvorteile gegenüber Unternehmen, welche die unterschiedlichen Standortbedingungen nicht zum eigenen Vorteil weltweit ausnutzen (können). Mit der G. wachsen die internationalen Waren-, Geld- und Kapitalmärkte zusammen; Transaktionen werden vermehrt ohne zeitliche Beschränkungen möglich. Den daraus entspringenden Vorteilen stehen aber auch Nachteile aus der internationalen Übertragung wirtschaftlicher Probleme gegenüber. Der Druck des internationalen Wettbewerbs wird größer. Nationale Wirtschaftspolitik verliert an Einfluss und Wirkungskraft.

(engl. globalization) Unter dem Begriff Globalisierung kann die weltweite Vernetzung von Märkten (Markt) verstanden werden. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auf die Fortschritte der Informationstechnologie zurückzuführen, die zu einer drastischen Reduzierung der Raumüberwindungskosten beitrugen. Dominierende Elemente der Globalisierung sind multinationale Unternehmen von der Umsatzgröße ganzer Volkswirtschaften, die länderübergreifend «auf Beschaffungs und Absatzmärkten agieren (Global Sourcing; Global Player»). Sie richten ihre Leistungserstellung und ihre Absatz und Beschaffungsstrategien zunehmend international aus. Parallel dazu ist der nationale Einfluss im Rahmen der Wirtschaftspolitik zugunsten der weltweit agierenden Unternehmen tendenziell zurückgegangen. Als Folge der Globalisierung kommt die traditionelle nationalstaatliche Politik zunehmend in eine Legitimationskrise. Bereits seit den 1960er Jahren lagen die Wachstumsraten des Welthandels über denjenigen des Bruttoinlandsprodukts aller Industrieländer. Die internationale Verflechtung durch den Austausch von Waren, Dienstleistungen und Kapital hat stetig zugenommen. Als Gründe für die stetige Globalisierung sind zu nennen: Abbau von Handelshemmnissen durch internationale Vereinbarungen (z. B. Welthandelsorganisation [WTO]), Deregulierungen und Liberalisierungen in vielen Bereichen (z. B. Luftverkehr, Telekommunikation), technischer Fortschritt, insbesondere in der Transport und Informationstechnik (sinkende Transaktionskosten), Vereinheitlichung von technischen

Standards und Konsumentenverhalten.





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