| Börse Lat.: bursaOrganisierter Handelsplatz (sog. Präsenzbörse) für Wertpapiere, Devisen und bestimmte Waren, auf dem die Kurse festgestellt werden, die sich aus den vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträgen ergeben. Rechtsgrundlage der deutschen Börsen ist das BörsenG in Verbindung mit den Börsenordnungen der einzelnen Börsen. Der Handel wird von den Börsenteilnehmern (meist Vertreter der Banken) durchgeführt. Die Börsenkurse werden (sog. amtliche Feststellung) von vereidigten Kursmaklern festgestel It.
 Große Börsen sind u. a. die New York Stock Exchange und die Tokyo Stock Exchange. Weitere wichtige Börsenplätze sind: London, Frankfurt, Zürich, Paris.
 Elektronische Wertpapierhandelssysteme ersetzen und ergänzen die traditionellen Präsenzbörsen.
 Es werden mehrere Arten unterschieden, und zwar
 
 1.  Wertpapierbörse oder Effektenbörse,
 
 2.  Devisenbörse für den Handel mit ausländischen Währungen,
 
 3.  Warenbörse als Produkten- und Warenterminbörse.
 Nach der Vereinigung der Deutsche Börse AG Frankfurt und der Londoner Börse LSE zur neuen Computerbörse iX ist in einem zweiten Schritt beabsichtigt, die Frankfurter Wachstumsbörse »Neuer Markt« mit dem britischen »TECHMARKT« und den 100 größten NASDAQ-Aktien zu vereinen. NASDAQ würde dann 50 % des Joint-Ventures mit dem Arbeitstitel »iX-NASDAQ« erhalten, Frankfurt und London bekämen jeweils 25 %.
 Die New York Stock Exchange (NYSE) will sich mit den Börsen Tokio und EURONEXT (ein Zusammenschluss von Paris, Amsterdam und Brüssel) sowie Hongkong, Australien, Toronto, Mexiko und Sao Paulo zum »Global Equity Market (GEM)« verbinden. Dieses würde ein globales Handelsnetz mit über 20 Billionen US-Dollar bedeuten, bei dem 60 % der weltweiten Marktkapitalisierung vereinigt würde.
 Siehe auch: Börsenaufsicht, Börsendienste, Deutsche Termin-
 börse, Insiderpapiere, Insiderverbot
 Begriffe aus der Börsensprache (Kurszusätze)
 B
 =  Brief
 = Zu dem Kurs wurden Wertpapiere angeboten,   es lagen jedoch keine
 Nachfragen vor.
 P
 = Papier
 = dito
 G
 = Geld
 = Kaufwünsche lagen vor, es gab jedoch kein Angebot.
 —
 = gestrichen
 = Es gab keine Angebote   und Nachfragen.
 B
 
 = Der Kurs wurde   gestrichen, da nur Angebote ohne   Kurslimit vorlagen.
 G
 
 = Der Kurs wurde gestrichen, da nur Nachfragen ohne   Kurslimit vorlagen.
 B, Bez., Bz.
 = bezahlt
 = Es wurden alle Aufträge   zu diesem Kurs ausgeführt.
 EbB
 Etw. bez., Klb.
 = etwas (Kleinaktien) Bezahlt Brief
 = Die zum   festgestellten Kurs limitier-ten Verkaufsaufträge konnten nur zu einem   geringen Teil ausgeführt werden.
 ebG, Etwas Bez., Klb
 = etwas
 (Kleinigkeiten)   bezahlt Geld
 =   Es wurden Aufträge in geringem Umfang ausgeführt.
 Bz. u. B.
 oder bB.
 = bezahlt und Brief
 = Die Aufträge wurden zum Teil aus-geführt,   es verblieb jedoch ein Angebotsüberschuss.
 Bz. u. G.
 oder bG
 = bezahlt und Geld
 = Die Aufträge wurden teilweise aus-geführt, es verblieb jedoch ein   Nachfrageüberschuss.
 d, dt
 = Prämie
 = Wertpapierkauf mit Rücktrittsrecht gegen Prämienzahlung
 L
 = Loskurs
 = Losentscheidung beim Aktienkauf
 T (t)
 = Taxe
 = Der Kurs wurde geschätzt, da keine Geschäftsvorfälle vorlagen.
 —T
 = gestrichen Taxe
 = Ein Kurs konnte nicht festgestellt werden. Der Preis ist geschätzt.
 X, rep. od. r
 = repartierter Kurs
 = Angemessener Kurs von der Börsen-aufsicht festgesetzt. Angebot und   Nachfrage mussten zugeteilt (repartiert) werden.
 rbG, rG
 = repartiert, bezahlt, Geld
 = repartierter Kurs, bei dem die Nachfrage   überwog
 rbB
 =  repartiert,
 bezahlt,   Brief
 = repartierter Kurs, bei dem das Angebot überwog
 exD, xD
 = Ex Dividende
 = Kurszusatz am Tag des Dividendenabschlags. Die Aktie wird künftig ohne   Dividendenanspruch für das abgelaufene Jahr gehandelt.
 exB
 = Ex Bezugsrecht
 = Von diesem Tag an werden die Aktien mit Bezugsrechtabschlag gehandelt.
 exBA
 = Ex Berichti- gungsaktien
 = Kurszusatz am Tag des Berichtigungsaktienabschlages. Abschlag in der   Höhe des rechnerischen Wertes
 v
 = verlost
 = Zuteilung von Wertpapieren
 ratB
 = rationiert Brief
 = Die zum Kurs und niedriger limitierten sowie die unlimitierten   Verkaufsaufträge konnten nur beschränkt ausgeführt werden.
 ratG
 = rationiert Geld
 = Die zum Kurs und darüber limitier-ten sowie die   unlimitierten Kaufaufträge konnten nur beschränkt ausgeführt werden.*
 GT
 = gestrichen
 Geld/Taxe
 = Ein Kurs konnte nicht festgestellt werden, da der Preis auf der Nachfrageseite   geschätzt ist.
 BT =
 gestrichen
 Brief/Taxe
 = Ein Kurs konnte nicht festgestellt werden, da der Preis auf der Angebotsseite   geschätzt ist.
 ExA
 = Nachaus- schüttung
 = erste Notiz unter Abschlag einer Ausschüttung
 exBR
 = Nachbezugs- recht
 = erste Notiz unter Abschlag eines Bezugsrechts
 exSP
 = Nachsplitting
 = erste Notiz nach Umstellung des Kurses auf die   geteilten Aktien
 exZS
 = Nachzinsen
 = erste Notiz unter Abschlag der Zinsen
 exAZ
 = Nachaus-   gleichszahlung
 = erste Notiz unter Abschlag einer Ausgleichszahlung
 exBO
 = Nachbonus- recht
 = erste Notiz unter Abschlag eines Bonusrechts
 exabc
 = ohne   ver- schiedene Rechte
 = erste Notiz unter Abschlag verschiedener Rechte
 ausg
 = ausgesetzt
 = Die Kursnotierung ist ausgesetzt; ein Ausruf ist nicht gestattet.
 Z =
 gestrichen Ziehung
 = Die Notierung der Schuldverschreibung ist wegen   eines Auslosungstermins ausgesetzt. Die Aussetzung beginnt zwei Börsentage   vor dem festgesetzten Auslosungstag und endet mit Ablauf des Börsentages   danach.
 C =
 Kompen-   sations- geschäft
 = Zu diesen Kurs wurden ausschließlich Aufträge   ausgeführt, bei denen Käufer und Verkäufer identisch waren
 H =
 Hinweis
 = Auf Besonderheiten wird gesondert   hingewiesen
 
 Englischsprachige Kurszusätze:
 Str. = Strike            = Basispreis
 B       = Bid              = Geld
 A = Ask                  = Brief
 L        = Last             = letztgehandelter Kurs
 V = Volume             = Umsatz
 S    = Settlement = Abrechnungskurs
 C      = Closed         = Schlusskurs
 0 = Opening = Eröffnungskurs
 Siehe auch: Elektronische Wertpapier-Handelssysteme
 
 Organisierter Markt, auf dem vertretbare (fungible) Sachen (z. B. Waren, Devisen, Wertpapiere, Futures, Optionen) nach bestimmten Regeln (hinsichtlich des Ortes, der Zeit, der Marktteilnehmer und des Ablaufs) gehandelt werden. Die Feststellung der Preise oder Kurse der gehandelten Objekte richtet sich nach Angebot und Nachfrage. In Deutschland gibt es acht Wertpapierbörsen, fünf Devisenbörsen und eine Wertpapierterminbörse (Eurex®). Websites weltweit wichtiger (Effekten-, Aktien-)Börsen (engl.: stock exchanges): London:	 London Stock Exchange (LSE) Amsterdam (Euronext):	http://www.aex.nl  Brüssel (Euronext):	http://www.stockexchange.be  Lissabon (Euronext):	http://www.bvl.pt  Paris (Euronext):	http://www.bourse-de-paris.fr Frankfurt (Eurex):	 Franfurter Wertpapierbörse (FWB) Schweiz (Eurex):	http://www.swx.com  Wien (Newex):	http://www.wienerboerse.at Bangkok:	http://www.set.or.th Bombay:	http://www.nseindia.com Chicago:	 Chicago Stock Exchange (CHX) Hong Kong:	http://www.hkex.com.hk Jakarta:	http://www.jsx.co.id Johannesburg:	http://www.Ise.co.za Kuala Lumpur:	http://www.klse.com.my Mexiko:	http://www.bmv.com.mx New York:	 New York Stock Exchange (NYSE) Sao Paulo:	http://www.bovespa.com.br Singapur:	http://www.ses.com.sg Shanghai:	http://www.sse.com.cn  Sydney:	http://www.asx.com.au Taiwan:	http://www.tse.com.tw  Tokio:	 Tokyo Stock Exchange (TSE) Toronto:	http://www.tse.com
 
 Eine - Marktveranstaltung, die regelmäßig und dauernd an einem bestimmten Ort stattfindet und auf der vertretbare, d.h. standardisierte und in ihrer Beschaffenheit eindeutig beschreibbare Güter (fungible Güter) gehandelt werden, die am Handelsort selbst nicht anwesend sein müssen und dort in der Regel auch nicht anwesend sind.
 
 Am eindeutigsten ist die Fungibilität und damit die Börsenfähigkeit bei Wertpapieren, während Warenbörsen die Vertretbarkeit der auf ihnen gehandelten Güter vorwiegend durch meist sehr restriktive Zugangsbedingungen regeln. Je nach den auf ihnen gehandelten Objekten werden die folgenden Börsenarten unterschieden:
 (1) Devisenbörsen, auf denen ausländische Valuta gehandelt werden;
 (2) Warenbörsen (Produktenbörsen), auf denen fungible Güter wie z.B. Rohstoffe (Kautschuk, Baumwolle), Metalle, landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Kaffee, Zucker, Südfrüchte usw.) gehandelt werden;
 (3) Effektenbörsen (Wertpapierbörsen) für den Handel mit Aktien, Obligationen, Rentenpapieren, Kuxen, Bezugsrechten usw.;
 (4) Dienstleistungsbörsen wie z.B. Versicherungs- und Frachtbörsen.
 
 (engl. [stock] exchange, [stock] market) Börsen sind der Genehmigung der Börsenaufsicht unterliegende Orte regelmäßiger Veranstaltungen, die nur von Kaufleuten (Kaufmann) besucht und an denen vertretbare (= in sich austauschbare) Werte gehandelt werden. Charakteristisch und unverzichtbar ist dabei die gleichwertige Beschaffenheit der Waren, die erst ein Handeln ohne deren Präsenz ermöglicht. Je nach Art der gehandelten Gegenstände werden Wertpapier , Waren , Devisen , Termin , Frachten und Versicherungsbörsen unterschieden. In der Bundesrepublik Deutschland existieren acht Wertpapierbörsen, eine Terminbörse sowie eine Warenterminbörse. Seit der Novellierung des Börsengesetzes durch das Börsenzulassungsgesetz gibt es an der Börse drei Marktsegmente: den Handel mit Amtlicher Notierung, den Geregelten Markt und den Freiverkehr. Die Märkte (Markt) unterscheiden sich nach Art der Kursfestsetzung ihrer Werte und der Zulassung zum Handel. Der Amtliche Markt ist unterteilt in den Einheitsmarkt und den Markt mit fortlaufenden Notierungen. Kennzeichen des Einheitsmarktes ist, dass während der Börsensitzung nur ein einziger Kurs, der so genannte Einheitskurs, festgestellt wird (Briefkurs, Geldkurs). Bei den fortlaufenden oder variablen Notierungen entsteht eine von vornherein nicht festgelegte Zahl von Börsenkursen. Sie hängt von der Häufigkeit der abgeschlossenen Geschäfte ab. Merkmal des Geregelten Marktes sind weniger strenge Zulassungsregeln. Dadurch wird insbesondere kleineren und mittleren Unternehmen der Zugang zur Börse erleichtert. Im Freiverkehr werden hauptsächlich derivate Produkte (. Derivate) und die Werte kleinerer Regionalunternehmen und ausländische Wertpapiere gehandelt, die bereits an einer anderen deutschen oder ausländischen (Heimat )Börse zum Handel (mit Amtlicher Notierung) zugelassen sind. Neben den Wertpapierbörsen gibt es in Deutschland auch einen elektronischen Terminmarkt (Derivaten markt) an der EUREX (früher Deutsche Terminbörse) (www.eurexchange.com).
 
 
 
 
 
                        
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